Neben der allgemeinen Anamnese, der körperlichen Untersuchung und verschiedenen bildgebenden Verfahren (z. B. Ultraschall), ist auch die Rheumatologische Labordiagnostik ein wichtiger Faktor unserer Befunderhebung. Die Abklärung bestimmter Blutwerte dient der allgemeinen Diagnose sowie der Bestimmung der Krankheitsaktivität. Die Auswertung und Analysierung Ihres Blutes erfolgt in unserem eigenen Fachlabor, welches sich innerhalb unserer Rheuma-Praxis in Bonn befindet.
Wichtige Laborparameter in der Rheuma-Diagnostik
Entzündungswerte können im Blut über die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP) ermittelt werden. Wir lassen beide Werte bestimmen, um eine Aktivität einer rheumatologischen Erkrankung erfassen zu können. Sie allein reichen jedoch für eine klare Diagnose nicht aus.
Diese Spezialwerte geben uns Auskunft über Ihr Immunsystem. Bei Kollagenosen, also entzündlichen Autoimmunerkrankungen, ist eine vermehrte Aktivität des Komplementsystems erkennbar. Aber auch für die Bestimmung anderer rheumatologischer Erkrankungen können die Werte hilfreich sein.
Antikörper, die gegen bestimmte körpereigene Abwehrstoffe vom Immunsystem gebildet werden, nennt man Rheumafaktoren. Sie sind ein weiterer Baustein in der Diagnosestellung. Rheumafaktoren können bei unterschiedlichen Erkrankungen aus dem rheumatischen Kreis, so z. B. bei Rheumatoider Arthritis, auftreten.
Ein weiterer wichtiger Wert, um eine Rheuma-Erkrankung festzustellen, ist der Gehalt an CCP-Antikörpern in Ihrem Blut. Die Citrullinierten Peptide bildet Ihr Körper, um gegen spezielle körpereigene Proteine vorgehen zu können. Die CCP-Antikörper im Blut sind Frühanzeiger z. B. für eine Rheumatoide Arthritis. Mit ihnen können wir auch den Krankheitsverlauf beurteilen.
Antinukleäre Antikörper (ANA) gehören einer Gruppe von Autoantikörpern an, die das Immunsystem gegen unterschiedliche Zellkernstrukturen bilden kann. Ihre Konzentration ist z. B. bei Kollagenosen erhöht. Mit den extrahierbaren nukleären Antikörpern (ENA) können Unterformen der ANA festgestellt werden. ANA und ENA geben Aufschluss beispielsweise über Lupus erythematodes, das Sjörgen-Syndrom, Myositis, Sklerodermie oder die Mischkollagenose.
Diese Antikörper richten sich gegen bestimmte weiße Blutzellen. Die anti-neutrophilen zytoplasmatischen Antikörper (ANCA)t treten bei bestimmten Entzündungen der Gefäße auf. Sie helfen auch dabei, das Churg-Strass-Syndrom oder die mikroskopische Polyangiitis zu diagnostizieren.
Creatinkinase (CK) ist ein Enzym, das im Gehirn bzw. den Muskelzellen vorkommt. Unterformen gehören zum Herzmuskel oder zu den Skelettmuskeln. Mit der Beurteilung des Enzyms können wir eine bestehende Herzmuskelschädigung oder eine Schädigung der Skelettmuskeln feststellen. Davon ausgehend können wir – in Kombination mit anderen Untersuchungsergebnissen – auf Rheuma-Erkrankungen wie Myositis schließen.
Die Konzentration kann das Labor in Ihrem Urin im Blutserum nachweisen. Die Bestimmung der Harnsäure ordnen wir dann an, wenn der Verdacht auf Gicht besteht.
Schäden der Niere können anhand spezieller Untersuchungen mit Fokus auf Eiweiß und Blut im Urin nachgewiesen werden.
Humane-Leukozyten-Antigene (HLA) unterteilen sich in die Klassen I und II. Zur Klasse I gehört das HLA B27. Es kann bei bestimmten rheumatologischen Erkrankungen, z. B. der Schuppenflechtenarthritis, bei Morbus Bechterew, der Reaktiven Arthritis sowie bei Arthritis bei chronischen Darmentzündungen nachgewiesen werden.
Schädigungen von Leber und Galle können wir u. a. anhand der Leberenzyme ablesen. Sie können sich auch durch eine medikamentöse Therapie erhöhen. Ist dies der Fall, sollten wir Ihr Medikament wechseln, um Ihre Leber nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen.
Arbeitet die Niere nicht ausreichend, scheidet sie Kreatinin und Harnstoff in einer zu geringen Menge aus. Nierenfunktionsstörungen können u. a. durch rheumatische Nierenentzündungen auftreten. Möglich sind jedoch auch Nebenwirkungen von Medikamenten.